Zu Besuch auf dem Hermannshof
“Man kommt nicht um jede Kurve”, aber man kann es ganz einfach versetzen, das Hühnermobil. Vier Tonnen schwer, auf zwei Rädern. Innen ein Schlafraum mit Futter und Wasser und einem Kaltscharrbereich. Draußen viel Auslauf, grünes und frisches Gras – und Würmer. Der mobile Stall ermöglicht Till und Eva vom Hermannshof eine besonders artgerechte Hühnerhaltung. Der Auslauf ist nie kahl, die Hühner können sich draußen ihr Futter selbst suchen.
Der Stall wird regelmäßig versetzt, so wird die Fläche nicht zu intensiv genutzt und auch die Schädlingsbelastung ist niedriger. Die Klappen des Stalls öffnen und schließen sich automatisch mit der Uhr. Eine Stunde nach Sonnenuntergang gehen sie zu. Die Dinkelspelz-Legenester sind nachts gesperrt, damit sie nicht darin schlafen. 90 Prozent der Hühner legen ein Ei pro Tag, die werden dann vormittags und nachmittags aus dem Dinkelspelz gesammelt.
Moormohrrüben und mehr – der Hermannshof
Rund 200 Hühner, viel Wurzelgemüse, Eva und Till, ihre drei Jungs, zwei Lehrlinge, eine Aushilfskraft und Erntehelfer. Der Hermannshof ist ein Familenbetrieb. Eva und Till setzen auf biodynamische Landwirtschaft und wirtschaften streng nach den Demeter-Richtlinien. Auch die Hühner kommen vom Demeter-Züchter und bekommen – neben viel frischem Grün – Demeter-Legehennenfutter.
Eva und Till hat es 2015 nach Wümme ins Moor verschlagen. Sie lebten damals am Bodensee und entdeckten eine Anzeige in der Zeitung. Auf dem Hof bauen sie jetzt schwerpunktmäßig Gemüse an, “Moor-Mohrrüben” und Pastinaken. Daneben umfasst ihr Sortiment aber auch Kartoffeln und Getreide. Außerdem halten sie Mutterkühe – und eben seit 2018 auch Hühner.
Der Hermannshof und die Solawi
Till bietet Solawistas Hühnerpatenschaften an. Man übernimmt die Kosten, die über das Jahr verteilt für eine oder mehrere Legehennen anfallen, und bekommt dafür die Eier, die sie legt – und bei Interesse am Ende des Hühnerlebens ein Suppenhuhn. Mehr Infos.
Wir bauen außerdem unsere Zwiebeln in Kooperation mit dem Hermannshof an. Ende August/Anfang September sind alle Solawistas eingeladen, zur Zwiebelernte auf den Hermannshof zu kommen.
Fotos: Anna Lorscheider
Text: Anna Michalski