Ackerwissen: Das Kreuz mit den Kreuzblütlern
Die Kreuzblütler-Pflanzenfamilie ist besonders anfällig für einige der berüchtigtsten Pflanzenkrankheiten. Neben so wohlklingenden Namen wie Schwarzbeinigkeit, Kohl- und Adernschwärze sorgt hier vor allem eine Krankheit für Angst und Schrecken im Gemüsebeet: die Kohlhernie. Deren Erreger befällt die Wurzeln von Kreuzblütler-Pflanzen (z.B. auch Raps, Senf oder Beikräuter wie den auf unserem Acker verbreiteten Hirtentäschel). Einmal eingeschleppt werden viele Gärtnereien die Kohlhernie nicht mehr los. Im Boden können die Kohlhernie-Rückstände im Extremfall 20 Jahre überdauern, weshalb in Fachbüchern zu einer Kreuzblütler-Anbaupause von sieben Jahren geraten wird. Dies bedeutet, dass höchstens ein Achtel der Fläche für Kreublütler-Pflanzen genutzt werden sollte. Gemeint und gefährdet sind insbesondere die klassischen, lange stehenden Kohlarten wie Rosenkohl, Weißkohl, Wirsing und Co.
Wir als Solawi-Gärtner*innen, die wir langfristig und nachhaltig auf unseren Flächen wirtschaften wollen, müssen vor Kohlhernie und Co. besonders auf der Hut sein. Das liegt vor allem an unserer begrenzten Anbaufläche. Warum Anbaufläche in der Solawi ein knappes Gut ist, wie wir damit kurzfristig umgehen und was wir langfristig daran ändern wollen, erfahrt ihr im nächsten Ackerwissens-Beitrag.
Bild: Weißkohlernte Solawi Superschmelz 2019
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