Das Dreieck – der Gärtnerin Graus!
In der Solawi-Gärtnerei auf Hof Quellen existiert ein gefürchtetes Bermudadreiecke, das allerlei kostbare Dinge verschluckt. Es befindet sich, na klar, im hintersten Winkel des Ackers. (Fast) Spurlos verschwinden dort zahllose Arbeitsstunden, aber manchmal auch saftige Jungpflänzchen. Verantwortlich sind ausnahmsweise nicht die Rehe, sondern die schlichte Geometrie.
Dreieckige Anbauflächen (ähnlich ausgefallene Formen wie Trapeze oder gar Spiralen sind mitgemeint!) verursachen Kopfzerbrechen und Mehraufwand…
- bei der Planung, denn jedes Beet ist etwas länger/kürzer als das daneben
- beim Arbeiten per Traktor, je näher man der Dreiecksspitze kommt desto mehr Wendemanöver sind nötig
- beim Zudecken des Gemüses (Insektenschutznetze, Wärmevliese) oder des Bodens („Mulchgewebe“), da ja alle Beete unterschiedliche Längen haben
- und last but not least bei der Bewässerung – wer verlegt schon gern Rohre im Dreieck? Und wo kein oder zu wenig Wasser hinkommt, vertrocknen schnell mal die Jungpflänzchen und sind Tage später wie vom Erdboden verschluckt…
Für die Erweiterung der Solawi-Anbauflächen (siehe vergangene Ackerpost-Ausgaben) heißt das, dass die Form einer potenziellen neuen Fläche ein wichtiges Kriterium ist. Die in Frage kommenden Stücke sind zum Glück ziemlich rechteckig (Check!), allerdings passen sie nur in Teilen oder Teilstücken zu unserer bisherigen Anbautechnik, in der wir mit 100m langen Schutz-Netzen (bei Kreuzblütlern gegen Schadinsekten, außerdem gegen Reh-Frass, s.o.) und 100m langem Mulchgewebe (bei Kürbis, Zucchini, Freilandgurken) arbeiten. Diese können wir nur dann sinnvoll einsetzen, wenn wir den Acker so aufteilen können, dass unsere Beete (annähernd) 100m lang sind!
Bild: Bianca Rade