Ackerwissen: Wo sind die Zucchini hin?
Die Zucchini sind inzwischen gänzlich aus der Ernteprognose verschwunden. Und schon seit August haben wir häufig klitzekleine Zucchini mit kleinen Pünktchen verteilt, die nicht so ansehnlich aussahen wie gewohnt. Wie kommt es zu dem mageren Zucchini-Finale?
Schuld ist nicht primär der Mehltau, denn der kommt eigentlich jedes Jahr: in heißen Jahren in seiner “Echten” Variante, in nassen Jahren wie diesem ganz klassisch als “Falscher Mehltau”.
Nein, schuld ist die GURKENKRÄTZE. Die Bioland-Gemüsebauberaterinnen melden aufgeregt, dass diese “dieses Jahr erstmalig verstärkt in Zucchini” auftrete. Und zwar mit” unregelmäßig sternförmigen Rissen auf den Früchten, auf denen sich oft gummiartige Tröpfchen bilden” – das kommt manchen von euch vielleicht aus der heimischen Küche (großräumig wegschneiden?) bekannt vor…
Wir haben die “verseuchten” Zucchini trotzdem – so weit wir es vertretbar fanden – noch verteilt, da es sich ja nur um einen äußerlichen Schaden handelt, der weggeschnitten werden kann. Einige mussten wir aber auch auf dem Feld lassen.
Krätzeresistent hat sich das Wundergemüse “Zaphito” (in den Gemüselisten im Depot immer fälschlich als “Zappo” deklariert) gezeigt, welches in direkter Nachbarschaft mit den Zucchini gedieh und immerhin aus der gemeinsamen Familie der Kürbisgewächse stammt wie Gurken, Kürbisse, Melonen und eben auch Zucchini.
Und auch unsere Gurken plagen sich zwar schon seit Monaten mit allerlei herum – Spinnmilben und Mehltau ganz zuvorderst. Von der nach ihnen benannten Krätze blieben sie jedoch verschont.
Ach so: Mit der landläufig bekannten fies juckenden Krätze hat die Gurkenkrätze übrigens nichts gemein!
Text und Bilder : Wendelin Sandkühler