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Plitsch, Platsch – der Acker ist nass
In der vergangenen zwei Wochen sind auf dem Solawi-Acker rund 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – das 2,5-fache eines durchschnittlichen Sommermonats im längjährigen Mittel (78l/m²/Monat). Es sprießen sogar schon Pilze zwischen dem Gemüse – wie ihr auf dem Bild oben sehen könnt.
So langsam kriegen wir ernsthafte Nässe-Probleme – und nicht nur wir, die Landwirtschaft in fast ganz Norddeutschland stöhnt inzwischen über zu viel Regen. Ein Ende ist noch nicht absehbar: in den nächsten sieben Tagen erwarten wir weitere 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter.
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Zu trocken, zu nass… – haben die Landwirtinnen und Gärtner in Sachen Wetter nicht immer was zu meckern? Das haben sich einige von euch sicher schonmal gefragt – und nicht ganz zu Unrecht. Allerdings drehten sich unsere Wettersorgen die letzten Jahr meist um Hitze und Trockenheit im Frühjahr und Sommer; oder auch mal um starken Frost. Im Sommer über zu viel Regen gestöhnt haben wir zuletzt 2017. Aber wenn es so extrem nass ist wie aktuell, können ähnlich gravierende Probleme entstehen wie durch Trockenheit. Hier eine Auswahl:
– Bei sehr nassem Wetter können wir trotz unseres leichten Sandbodens nicht mit den Traktoren aufs Feld – keine Beete vorbereiten und damit auch keine Jungpflanzen pflanzen oder Samen säen. Auch bei der wöchentlich nötigen Unkrautbekämpfung mit unserer Traktor-Hacke ist Zwangspause angesagt. Der Hauptgrund ist, dass die maschinelle Bearbeitung dem Boden bei Nässe mehr schadet als nutzt. Durch das Befahren des zu nassen Bodens wird dieser auf ungesunde Weise zusammengepresst (wir sprechen von Verdichtung oder Strukturschäden). Unter den Schäden leidet die Fruchtbarkeit des Bodens über viele Jahre. Tiefe Fahrspuren im Acker sind deshalb immer ein schlechtes Zeichen!
– Das Unkraut triumphiert bei Nässe: auch wenn wir es abhacken oder ausjäten wächst vieles nach kurzer Zeit wieder an, wenn es anhaltend feucht ist.
– Pilzkrankheiten sind auf dem Vormarsch. Die Phytophtora (Kraut- oder Braunfäule) breitet sich in den Solawi-Kartoffeln aus und bedroht auch unsere Tomatenblätter. In unseren Gurken hat sich der Falsche Mehltau-Pilz auf verheerende Weise breit gemacht. Auch Salate sind von Schimmelpilzen bedroht, besonders unten am Strunk, wo es dauerhaft feucht ist.
– An besonders nassen Stellen beginnen die Pflanzen unter Staunässe zu leiden. Das Problem kennen wir normalerweise im Winter (z.B. von der späten Pastinaken-Ernte). Nun beobachten wir in unserem kleinsten Zuckermais Wachstumsprobleme – und zwar genau dort, wo im Acker eine sowieso schon besonders feuchte Vertiefung ist.
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