
Ackerwissen: Kartoffelkäfer fressen Auberginen kahl
Dieses Jahr sind die Kartoffelkäfer besonders früh in unseren frisch gepflanzten Auberginen im Folientunnel-Gewächshaus unterwegs. Nachdem die Käfer uns letztes Jahr ordentlich auf Trab gehalten haben heißt es dieses Jahr besonders früh: Absammeln, absammeln, absammeln!
Was die Kartoffelkäfer in den Auberginen machen, wie sie bekämpft werden können und noch einiges mehr lest ihr im oben verlinkten Ackerwissen vom letzten Hochsommer. Hier soll es nun darum gehen, wie ihr einen Befall mit Kartoffelkäfern möglichst früh erkennen und händisch im Keim ersticken könnt.

Egal ob ihr Kartoffeln oder Auberginen anbaut: Es kann sehr gut sein, dass sich die Käfer schon Anfang Juni auf deren Blätter stürzen. Der Befall fängt harmlos an: ein erwachsener Käfer, der sich über den Winter im Boden verpuppt hat, legt seine Eier unter ein Blatt. Aus den gelblich-orangenen Eiern schlüpfen die Larven des Käfers: kleine, hautfarbene rötlich-braune Tierchen. Sie fangen direkt an zu fressen und zwar nagen sie kleine Löchlein mitten in die Blätter. Entdeckt ihr ein Blatt, das von mehreren kleinen Löchern “durchsiebt” aussieht, schaut unbedingt genauer hin – vermutlich sind die nackten kleinen Käferlarven nicht weit. Sie sitzen meist auf den Blattoberseiten, aber auch mal im Herz der Pflanze und an den Unterseiten.

Was tun?
Nun gilt es, möglichst alle Larven auf dem Blatt zu zerquetschen. Oder in einen Eimer etc. rieseln zu lassen, um sie später unschädlich zu machen. Die Herausforderung dabei: möglichst wenige Larven sollen bei der Aktion auf den Boden fallen. Sie krabbeln sonst später wieder hoch und fressen weiter.
Im Anschluss sollten unbedingt die Nachbarpflanzen kontrolliert werden: sitzen da auch Larven? Oder ein erwachsener Käfer? (auch der muss zerquetscht werden, auch wenn es ein wenig knackt) Und, besonders wichtig, finden sich Eier aus denen neue Larven schlüpfen werden? Die Eier sind gelb-orange, werden immer in akkuraten Paketen an den Blattunterseiten abgelegt und sollten gründlich zerdrückt werden. Wenn ihr am Anfang des Befalls einen erwachsenen Käfer findet, ist ganz in der Nähe meist auch eine Eiablagestelle. Vorsicht, wenn in eurem Gemüse auch Blattläuse und/oder Blattlaus-vertilgende Marienkäfer unterwegs sind: deren Larven und vor allem Eier können leicht verwechselt werden.
Falls ihr euch privat am Anbau von Kartoffeln oder gar Auberginen versucht: regelmäßig kontrollieren (z.B. alle 2 Tage) und keine Hemmungen beim zerquetschen der Tierchen.
Toi Toi Toi!
Text und Fotos: Wendelin Sandkühler

