Ackerwissen: Zwischenfrucht – Futter für das Bodenleben
Wann immer wir Ackerstücke für zwei Monate oder länger brach liegen haben, versuchen wir, Zwischenfrüchte einzusäen. Die werden auch Gründüngungen genannt, weil sie Nähstoffe aus dem Boden einlagern und am Ende ihrer Standzeit wieder an den Boden und das Bodenleben abgeben. Eine Zwischenfrucht/Gründüngung wird gesät, wächst, wird am Ende zerkleinert (gemulcht) und in den Boden eingearbeitet. Davon profitieren die Bodenlebewesen, der Humusvorrat, die Bodenstruktur und die nachfolgenden Pflanzen. Und es gibt noch viele weitere Vorteile beim Einsatz von Zwischenfrüchten!
Was sind die Vorteile von Zwischenfrüchten?
– Zwischenfrüchte durchwurzeln den Boden, das fördert das Bodenleben und kann Verdichtungen des Bodens auf natürlichem Wege aufbrechen (Lupinen oder Luzerne machen z.B. tolle Pfahlwurzeln).
– Konkret bieten sie den Mikroorganismen, Pilzen und größeren Tierchen im Boden Nahrung (durch Wurzelausscheidungen, absterbende (Fein-)Wurzeln und Pflanzenteile);
– ältere, eher strohige Zwischenfrüchte liefern einen wichtigen Beitrag zu Speicherung von Humus im Boden. Dies ist besonders wichtig, weil jede Bearbeitung des Bodens Humusverlust an die Luft bedeutet. Da Humus aus Kohlenstoff besteht, geht es hier auch um Klimaschutz! Außerdem verbessert Humus die Bodenstruktur und damit die Möglichkeit, Nährstoffe und Wasser zu halten, Belastungen auszuhalten (Extremwetter, Verdichtungen, …) und Pflanzen gut gedeihen zu lassen;
– jüngere, sattgrüne Zwischenfrüchte strotzen nur so vor Nährstoffen (insb. dem wichtigsten Nähstoff, dem Stickstoff) und wirken damit nach Zerkleinerung und Einarbeitung als effektiver Dünger für die nachfolgenden Pflanzen.
– eine ganze Reihe von Zwischenfrüchten kann sogar zusätzlichen Stickstoff-Dünger aus der Luft generieren – und zwar alle Leguminosen: Klee, Erbsen, Bohnen, Wicken, Lupinen, Seradella, Esparsette, Luzerne (sowie die eher exotischen Linsen und Erdnüsse). Das ist extrem wichtig, weil ansonsten die Äcker konstant Nähstoffe verlieren würden, die über die Ernteprodukte in uns Menschen (und in den Kläranlagen!) landen.
– Zwischenfrüchte halten Wasser, Nährstoffe und Bodenteilchen fest, schützen also gegen Erosion durch Wind und Wetter. In heißen Phasen schützen sie vor Vedunstung. Bei großer Nässe schützen sie vor verschlämmtem, verkrustetem Boden. Nebenbei schützen sie auch vor Verdichtung durch Maschinen – bewachsene Flächen halten viel mehr Druck aus als offene.
– Zwischenfrüchte können Nährstoffe aufnehmen, die für andere Pflanzen (z.B. Gemüse) nicht erreichbar sind. Sie lagern sie in sich ein und wenn sie eingearbeitet werden, werden die Nährstoffe aus ihren absterbenden Pflanzenteilen verfügbar. Dies funktioniert z.B. gut mit Lupine und dem Nährstoff Phosphor.
– Blühende Zwischenfrüchte sind eine Freude für Insekten; lang stehende Zwischenfrüchte (z.B. mehrjähriges Klee-Gras) bieten allerlei Tierchen Lebensraum.
– ältere, eher strohige Zwischenfrüchte liefern einen wichtigen Beitrag zu Speicherung von Humus im Boden. Dies ist besonders wichtig, weil jede Bearbeitung des Bodens Humusverlust an die Luft bedeutet. Da Humus aus Kohlenstoff besteht, geht es hier auch um Klimaschutz! Außerdem verbessert Humus die Bodenstruktur und damit die Möglichkeit, Nährstoffe und Wasser zu halten, Belastungen auszuhalten (Extremwetter, Verdichtungen, …) und Pflanzen gut gedeihen zu lassen;
– jüngere, sattgrüne Zwischenfrüchte strotzen nur so vor Nährstoffen (insb. dem wichtigsten Nähstoff, dem Stickstoff) und wirken damit nach Zerkleinerung und Einarbeitung als effektiver Dünger für die nachfolgenden Pflanzen.
– eine ganze Reihe von Zwischenfrüchten kann sogar zusätzlichen Stickstoff-Dünger aus der Luft generieren – und zwar alle Leguminosen: Klee, Erbsen, Bohnen, Wicken, Lupinen, Seradella, Esparsette, Luzerne (sowie die eher exotischen Linsen und Erdnüsse). Das ist extrem wichtig, weil ansonsten die Äcker konstant Nähstoffe verlieren würden, die über die Ernteprodukte in uns Menschen (und in den Kläranlagen!) landen.
– Zwischenfrüchte halten Wasser, Nährstoffe und Bodenteilchen fest, schützen also gegen Erosion durch Wind und Wetter. In heißen Phasen schützen sie vor Vedunstung. Bei großer Nässe schützen sie vor verschlämmtem, verkrustetem Boden. Nebenbei schützen sie auch vor Verdichtung durch Maschinen – bewachsene Flächen halten viel mehr Druck aus als offene.
– Zwischenfrüchte können Nährstoffe aufnehmen, die für andere Pflanzen (z.B. Gemüse) nicht erreichbar sind. Sie lagern sie in sich ein und wenn sie eingearbeitet werden, werden die Nährstoffe aus ihren absterbenden Pflanzenteilen verfügbar. Dies funktioniert z.B. gut mit Lupine und dem Nährstoff Phosphor.
– Blühende Zwischenfrüchte sind eine Freude für Insekten; lang stehende Zwischenfrüchte (z.B. mehrjähriges Klee-Gras) bieten allerlei Tierchen Lebensraum.
Welche Zwischenfrüchte gibt es?
Neben den essenziellen Leguminosen (siehe oben) setzen wir insbesondere folgende Zwischenfrüchte ein: im Winter Roggen (in Kombination mit Winterwicken), im Sommer Buchweizen, Sonnenblumen, Hafer, Gräser, Phacelia (Bienenweide) oder das schnellwachsende Ramtillkraut. Eine unserer Lieblingsmischungen, die wir schon oft für Zwischenfrucht-Untersaaten eingesetzt haben, stammt aus der Serie “Terra Life”, die besonders artenreich ist, was sich auch direkt positiv auf die Düngewirkung und das Bodenleben niederschlägt. Sehr gerne setzen wir auch “Green Carbon Fix” ein, das neben Gräsern und Klee Lein- und Koriandersamen enthält.
Was sind die Herausforderungen?
– Zwischenfrüchte machen Arbeit, belegen Fläche und bringen keinen direkten Ertrag. Mittel- und langfristig macht sich das über alle genannten Vorteile aber garantiert bezahlt!
– Zwischenfrüchte können viel organisches Material im Boden hinterlassen. Das ist hochwillkommen, kann aber beim Pflanzen, Hacken, Striegeln und insb. beim Säen stören, weil dann leicht die Maschinen verstopfen. Das brachiale Zerkleinern der Zwischenfrucht durch z.B. die rotierende Fräse ist leider keine perfekte Lösung für das Problem, da damit auch der Boden schnell zu Pulver und damit die Bodenstruktur geschädigt wird. Besser sind gezogene Geräte wie der Grubber, aber dann bleiben auch größere Wurzel- und Pflanzenteile im Boden zurück.
– Sehr alte, strohig-holzige Zwischenfrüchte sind zwar super für den Humus, können das Wachstum der Folgekultur aber beinträchtigen. Man spricht von einer Stickstoffsperre, da die Bodenlebewesen beim Versuch, diese Masse an Kohlenstoff zu zerkleinern sehr viel Stickstoff verbrauchen, der dann den Pflanzen fehlt.
– Zwischenfrüchte können unter ungünstigen Bedingungen zum unerwünschten Unkraut werden. Deshalb gilt es, ggf. abfrierende Arten zu verwenden und genug Zeit für eine passende Bodenbearbeitung einzuplanen. Auf keinen Fall sollten die Pflanzen reife Samen bilden, was durch rechtzeitiges Mähen oder abmulchen leicht verhindert werden kann.
– Zwischenfrüchte können viel organisches Material im Boden hinterlassen. Das ist hochwillkommen, kann aber beim Pflanzen, Hacken, Striegeln und insb. beim Säen stören, weil dann leicht die Maschinen verstopfen. Das brachiale Zerkleinern der Zwischenfrucht durch z.B. die rotierende Fräse ist leider keine perfekte Lösung für das Problem, da damit auch der Boden schnell zu Pulver und damit die Bodenstruktur geschädigt wird. Besser sind gezogene Geräte wie der Grubber, aber dann bleiben auch größere Wurzel- und Pflanzenteile im Boden zurück.
– Sehr alte, strohig-holzige Zwischenfrüchte sind zwar super für den Humus, können das Wachstum der Folgekultur aber beinträchtigen. Man spricht von einer Stickstoffsperre, da die Bodenlebewesen beim Versuch, diese Masse an Kohlenstoff zu zerkleinern sehr viel Stickstoff verbrauchen, der dann den Pflanzen fehlt.
– Zwischenfrüchte können unter ungünstigen Bedingungen zum unerwünschten Unkraut werden. Deshalb gilt es, ggf. abfrierende Arten zu verwenden und genug Zeit für eine passende Bodenbearbeitung einzuplanen. Auf keinen Fall sollten die Pflanzen reife Samen bilden, was durch rechtzeitiges Mähen oder abmulchen leicht verhindert werden kann.
– Zwischenfrüchte können den Fruchtwechsel zwischen verschiedenen Pflanzenfamilien stören. Da wir einen Überhang an Kreuzblütlern auf dem Acker haben, setzen wir diese nicht als Zwischenfrüchte ein, obwohl Senf, Ölrettich, Winterrübsen und Co. gängige und günstige Begrünungspflanzen sind.
Text und Fotos: Wendelin Sandkühler