
Ackerwissen: Das Jahr der grünen Paprika
Es war ein hartes Jahr für unsere Freilandpaprika. Wie immer haben wir Mitte/Ende Mai rund 800 Jungpflanzen nach draußen gepflanzt – in ein gedüngtes und gut vorbereites Beet. Dann passierte ganz lange erstmal gar nicht. Oder doch: die Paprika wuchsen rückwärts, wurden gelb, von Unwetter gebeutelt, machten panisch Notblüten weil ihnen das Wetter Herbst signalisierte, anstatt große Blätter. Dabei war es Juni! Auch im Juli wurde es nicht viel besser. Zwischendurch kam immer wieder Staunässe nach heftigsten Regenfällen dazu.

Wir entfernten jede Menge Notblüten, damit die Pflanzen Blätter produzieren konnten. Aber es blieb weiter kalt und windig. Das mögen Paprika überhaupt nicht (Zucchini und Kürbis übrigens auch nicht). Wir Gärtner:innen sagen, sie “holen sich einen Schnupfen”
Wir düngten nach, denn der Starkregen hatte immer wieder jede Menge Nähstoffe ausgewaschen und nach unten verlagert. Wir versorgten die mickrigen Paprika-Pflanzen liebevoll mit einer dicken Mulchschicht aus Heu, damit sie vor Unkraut geschützt waren und der Boden bei Hitze länger feucht blieb. Dann kam wieder Starkregen. Und wir konnten nicht (nochmal) nachdüngen, es war ja schon Mulch überall verteilt.

Die Pflanzen blieben kleiner als sonst – wir verzichteten darauf, die seitlich mit einer Schnur zu stützen. Es hätte sich nicht gelohnt.
Ende August konnten wir das erste Mal ernten – die Pflanzen mussten entlastet werden, denn viele hingen voll mit über 20 Früchten. Nur leider waren die überwiegend klein(er) und grün; die Pflanzen schafften es nicht, sie zur Reife zu bringen.
Text und Fotos: Wendelin Sandkühler


So sahen die Paprika 2023 aus…

