
Ackerwissen: Zu viel, zu wenig, genau richtig?
Seit 2019 fragen wir unsere Mitglieder jedes Jahr, wie sie mit den Mengen zurechtkamen. In der aktuellen Umfrage zur Saison 2023/-24 fanden 77% der Teilnehmenden die Mengen “genau richtig” (grüner Bereich in der rechten Grafik oben). Für 11% war es “zu viel” (orangenes “Tortenstück”).
Für 10% war es “zu wenig” (rotes Tortenstück).
Für “viel zu viel” gab es 4 Nennungen, für “viel zu wenig” 2.
Für 10% war es “zu wenig” (rotes Tortenstück).
Für “viel zu viel” gab es 4 Nennungen, für “viel zu wenig” 2.
Wie ist dieses Ergebnis im Vergleich mit vergangenen Umfragen zu bewerten?
- In der Saison 2022/-23 fanden ebenfalls 77% der Teilnehmenden (371 Solawistas) die Mengen “genau richtig”, während es für 12% “zu viel” und für 11% “zu wenig” war.
- Für 2021/-22 hatten wir ein deutlich negativeres Feedback bekommen: ganze 27% (von 327 Teilnehmer:innen) hatten in der Umfrage angegeben, dass es für sie zu wenig Gemüse war (und 6% fanden es war zu viel). Anstatt zwei ungefähr gleich großen Tortenstücken mit nicht (ganz) zufriedenen Solawistas hatten wir bei den Mengen plötzlich ein großes Ungleichgewicht als Rückmeldung, symbolisiert durch das große rote Tortenstück oben links.
- 2020/-21 fanden 13% von stolzen 445 teilnehmenden Solawistas, dass es zu viel war, 10% sagten “zu wenig”, 75% “genau richtig”.
- 2019/-20 war es für 19 % eher zu viel Gemüse, für gut 16% eher zu wenig, rund 65% fanden die Mengen genau richtig. Hier gab es auch die Auswahmöglichkeit “ein bisschen”, was sehr viele genutzt haben – die 19% bei “zu viel” setzen sich z.B. zusammen aus 16,1% “ein bisschen zu viel” und 2,9% “zu viel”. 410 Solawistas haben die Frage beantwortet.
Wie waren die Mengen in der Saison 2020/-21?

Wie waren die Mengen in der Saison 2019/-20?

Auch wenn wir noch weit von voller Zufriedeheit mit den Mengen entfernt sind, sind wir sehr froh, dass sich der Anteil derjenigen, für die es zu viel oder zu wenig war, nun wieder das zweite Jahr in Folge auf niedrigem Niveau die Waage hielt und hoffen, dass 2021/-22 ein einmaliger Ausrutscher war – vermutlich haben auch die damaligen Sorgen um Inflation und Energiepreise mit zu der Einschätzung “zu wenig” beigetragen.
Trotzdem wollen wir den Anbau und die Mengen noch besser auf eure Bedürfnisse abstimmen. Unser Ziel sind natürlich mindestens 99% “genau richtig”! Lieferwochen, in denen viele von euch das Gefühl haben, nur eine mickrige Menge zu bekommen, wollen wir genauso vermeiden wie das Gefühl, mit (bestimmtem) Gemüse überflutet zu werden – und trotzdem wollen wir natürlich saisonal und ökologisch anbauen und, vor allem, nichts verschwenden.
Auch haben wir unbeliebte Gemüse, die sicherlich auch zu einem Gefühl von “zu viel” beitragen, in der Vergangenheit reduziert – egal, wie einfach anzubauen sie sind, wie gesund und saisonal. Beispiele dafür sind z.B. Zuckerhut, Pastinaken, Steckrüben, Rettich. Tja, und auch das Superschmelz-Kohlrabi. Gleichzeitig bemühen wir uns bei besonders populären Gemüse-Arten, die Mengen zu steigern, auch wenn sie schwer anzubauen und unsere Kapazitäten z.B. für krankheitsanfälligen Starkzehrer-Kohl oder Gewächshausgemüse begrenzt sind. Um eine “Mehr” bemühen wir uns z.B. bei Brokkoli, Blumenkohl, Tomaten, Gurken, Auberginen und Kürbis; die Kartoffeln halten wir konstant auf einem recht hohen Niveau. Mehr zu den beliebten und unbeliebten Gemüsen lest ihr übrigens in diesem Ackerwissen.

Um noch passgenauer anbauen zu können, haben wir dieses Jahr auch erstmals abgefragt, ob ihr euch bei bestimmten Gemüsen eher größere Mengen auf einmal aber dafür seltener wünscht (dafür sprachen sich 33% aus) oder kleinere Mengen einzelner Gemüse aber dafür häufiger (finden 17% gut); 43% fanden es “perfekt so, wie es bisher war”. Wir haben uns im Ackerteam schon oft bei Gemüsen wie Kohlrabi oder Fenchel gefragt: lieber ein Stück alle 2-3 Wochen oder 2 Stück alle 5 Wochen? Ähnlich bei Zuckermais: jede Woche einen Kolben oder ab und zu mehrere auf einmal? Und, was das Gewichtsgemüse betrifft: Lieber viel Grünkohl oder Spinat auf einmal oder kleinere Mengen und dafür häufiger?
Hier sind wir nun durch die Umfrage wieder ein bisschen schlauer – vielen Dank nochmal für die fleißige Teilnahme!
Alle Ergebnisse der aktuellen Mitglieder-Umfrage gibt es hier.
Die Ergebnisse aus 2022/-23 findet ihr hier.
Und hier geht es zur Zufriedenheitsumfrage 2021/-22.
Text und Bilder: Wendelin Sandkühler