
Ackerwissen: Sprieß, Radies!
Die Radhacke ist eigentlich ein geniales Gerät, um z.B. mit einem frei schwingenden Pendelmesser ganz nah ans Gemüse heranzufahren und so ziemlich jedes Unkraut abzuschneiden. Je eleganter dabei geschoben und gependelt – manche sagen auch „getänzelt“ – wird, desto effektiver! Im Gewächshaus haben wir die Radhacke dieses Frühjahr benutzt, um den Boden vor dem Pflanzen und Säen zu lockern. Das machen wir sonst häufig mit unserer benzinbetriebenen Motorhacke, einer Art Handfräse. Da aber den Winter über im Gewächshaus fast nur Feldsalat und wenige Zentimeter großer Roggen wuchs, brauchen wir hier gar nicht so tief in den Boden einzugreifen und können alles mit Muskelkraft (und Tanzgeschick) erledigen. Ist nach ein paar Tagen das von der Radhacke abgeschnittene unerwünschte Kraut vertrocknet und sind die Beete fein geharkt, folgt die Aussaat per Handsämaschine. Auch diese wird geschoben. Ihr Rad bewegt dabei feine Pinsel, die in regelmäßigem Abstand Samen durch ein Löchlein Richtung Erde schubsen. Wie viele Samen unten ankommen, hängt von der Größe des Löchleins ab. Diese muss mithilfe eines „Lochbands“ an der Sämaschine individuell eingestellt werden.
Text und Bild: Wendelin Sandkühler