Mitmischerin: 6 Fragen an Bianca
Wer wuselt hinter den Kulissen der Solawi Superschmelz und wer sind diese Menschen auf dem Acker? In dieser Reihe kommen aktive Solawistas zu Wort. Heute: Bianca, Gärtnerin
Was tust du bei der Solawi Superschmelz?
Als eine von aktuell sechs angestellten Gärtner*innen (in Teilzeit), kümmere ich mich um den Anbau, die Pflege und das Ernten unseres Gemüses.
Als junge Solawi geht es in unserem Arbeitsalltag außerdem um das Austüfteln einer guten Betriebsführung. Wir installieren und verbessern unsere Bewässerungssysteme, sammeln Erfahrungen mit unseren Maschinen wie z. B. unserem 40 Jahre alten Fendt Traktor, optimieren die vorhandene Infrastruktur und lernen die regional typischen Wetter- und Bodenbedingungen kennen, um daran angepasste Entscheidungen für den Anbau zu treffen.
Worüber freust du dich?
Zu erleben, wie unsere Gemeinschaft die Utopie einer anderen Wirtschaftsweise, die der Solawi, erprobt, macht mich zufrieden. Dabei zu sehen, wie das Thema der gesunden und nachhaltigen Ernährung uns verbindet und Begegnungen schafft, die im Supermarkt so nicht passiert wären, finde ich toll.
Warum sollten andere Solawistas dich auf dem Acker besuchen kommen?
Als Solawi stellen wir eine partizipative Form von Landwirtschaft dar. Es kann erlebt werden, wie der Samen in den Boden kommt, welche Arbeiten in der Kulturzeit damit verbunden sind und wie die Möhre letztendlich dann in die Depots kommt.
Die Umstände die das Arbeiten mit der Natur und all ihren “Tücken” darstellt, besonders im Bio Anbau, können durch das eigene Erfahren am Besten verstanden werden. Die Bezüge, die dadurch geschaffen werden, sind eine weitere Ebene durch die dein Gemüse seinen eigentlichen Wert zurück bekommt.
Außerdem höre ich oft von Solawista, die uns auf dem Acker besuchen kommen, dass die Möglichkeit, sich körperlich zu ertüchtigen, die Gedanken schweifen zu lassen und den Blick, der so oft durch Häuserschluchten begrenzt ist, in die Ferne richten zu können, als sehr zufriedenstellend und glücklich machend empfunden wird.
Was wünschst du dir für diese Gemüsesaison?
Mein Wunsch ist es, ein gesundes Wachstum der Solawi, der Gärtnerei und des Hofes auf den verschiedenen Ebenen zu begleiten.
Außerdem wünsche ich mir regelmäßigen Regen.
Wofür bist du dankbar?
Ich bin unglaublich dankbar für all das Ehrenamt, welches unsere Solawi zu so einem stolzen Superschmelz werden lässt. Die Menschen, die hinter und zu unserem Projekt stehen, es tragen und gestalten, machen mich sehr stolz. Das Grundvertrauen, welches ich immer wieder von unseren Solawista zu spüren bekomme, und der persönliche Bezug zu den Menschen, die unser Gemüse verputzen, ist für mich unbezahlbar und eine große Motivation. Sehr dankbar bin ich außerdem für das achtsame und wertschätzende Arbeitsumfeld, welches meine Kolleg*innen im Team und die Menschen am Hof gestalten.
Was ist dein Lieblingsgemüse und warum?
Ich liebe Kohlgewächse in ihrer Vielfalt. Asiasalat, Radieschen, Brokkoli, Pak Choi und natürlich den Superschmelz. 😉
Am liebsten mag ich, wenn der Kohl bei der Zubereitung kurz angebraten wird und so die Röstaromen den speziellen Geschmack noch besser hervorbringen.